Mittwoch, Dezember 13, 2006

Umweltbewusstsein und Australien

Ich bin ein Kind der "Dinomilch" Generation. Schon im ersten Schuljahr wurde die Pausenmilch aus Glasflaschen getrunken. Auch war es die natürlichste Sache der Welt den Metalldeckel des Joghurts in den Metallmüll und den Plastikbecher in den Plastikmüll zu schmeißen. Dementsprechend hat meine Generation in Sachen Umweltbewusstsein sicherlich einen Schlag wegbekommen. Zwar wurde die ganze Sortiererei durch den grünen Punkt wieder besser, aber nach wievor ertappt man sich dabei, wie man gewisse Papier/Plastik Verpackungen zuerst auseinander baut und dann wegschmeißt.


Nun aber zu Australien, eines von zwei Industrieländern, die noch nicht das Kyoto Protokoll ratifiziert haben. Außerdem ein Land, das massive Wasser und Strom Probleme hat. Dementsprechend wird hier das deutsche Umweltbewusstsein auf eine harte Probe gestellt.

Die Australier trennen grundsätzlich nach Glas/Plastik/Metall, Papier und allem anderem. Einen Bioabfall gibt es in meinem Stadtteil nicht. Das Problem ist nur, dass im Endeffekt doch wieder alles in einem Sack landet. Der Großteil meiner Mitbewohner trennt nämlich nicht. Ein viel größeres Problem sind die Einkaufstüten. In Deutschland muss man in Supermärkten für Plastiktüten zahlen. In Australien gibt es sie zur Zeit noch umsonst. Allerdings wird gerade an diesem Problem gearbeitet und ich sehe immer häufiger Menschen mit mitgebrachten Taschen.

The streets I know...

Weiterhin ist der Stromverbrauch erschreckend. Dieses liegt zum Größtenteil an den schlecht gebauten Häusern. Im Winter ist es so kalt, dass die elektrische Heizung läuft und im Sommer ist es so heiß, dass die ganze Zeit der Ventilator brummt. Auch kümmert es meine Mitbewohner nicht wirklich, wenn der Kühlschrank eine längere Zeit aufsteht oder über Nacht das ganze Haus beleuchtet ist.

Nach den Beschreibungen meiner Bekannten fehlt vielen Australiern und internationalen Studenten diese doch eher pragmatische Umsichtigkeit. Dabei geht es nicht darum, dass der Abfall nach zehn verschiedenen Kategorien sortiert wird. Vielmehr ist es schön zu sehen, das Deutschland in den kleinen banalen Dingen (Fernseher aus, Licht aus, Wasser nicht laufen lassen) ganz weit vorne liegt.

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